19.3.10



Sonntagmorgen....

... herrscht eine Tristesse auf unseren Straßen die ich einfach in mein Herz geschlossen habe. Die Stadt ist noch völlig verschlafen, die Straßen leer und die Menschen halbwegs gut gelaunt.
Das mag wohl an den Gründen liegen wieso man zu einer solchen Zeit überhaupt unterwegs ist. Einige kommen von einer langen, durchzechten und verschwitzten Partynacht nach Hause, Andere sind vielleicht gerade auf den Weg zu Ihrer wöchentlichen Gottestunde.

Die Zahl derer die das Leid tragen an einen Sonntag ihre Brötchen verdienen zu müssen läßt sich an einer Hand abzählen. Der Trambahnfahrer, der sein bestes gibt damit unser Nahverkehrsnetz nicht zusammenbricht, die freundliche Bäckereifachverkäuferin, die mit Rat und Tat an meiner Seite steht um das perfekte Sonntagsfrühstück zu kreieren und auch der bärtige Mitarbeiter an meiner Zigarettenbude, der mir mit einen freundlichen Grinsen meine Sonntagsration Tabak und Blättchen in die Hand drückt. Und selbst diese Menschen sind bestens gelaunt, weil an einem Sonntag doch irgendwie alles anders ist.
Aber was genau treibt uns dazu an einen Sonntag die Welt und Ihre Bewohner nicht so ernst zu nehmen wie an den restlichen 6 Tagen der Woche?
Wieso ist es uns nicht mehr so unglaublich wichtig wie wir aussehen und gehen einfach mal in Jogginghose und Hoodie zum Bäcker?
Wieso nerven diese kleinen Alltagssituationen, wie ein Feuerzeug dass absolut kein Feuer von sich geben will, der Autofahrer der mal wieder das Grün für Fußgänger als Startschuss für's rechts abbiegen deutet und so fast an einer drastischen Verkürzung meines Lebens verantwortlich wäre, nicht?
Ich habe mir diese Frage folgendermaßen beantwortet. Fünf oder vielleicht auch sechs Tage der Woche haben wir damit verbracht all unsere Energie in die "wichtigsten" 8 Stunden des Tages zu stecken. Mit vollen Elan kämpfen wir gegen die Wirtschaftskriese an und verausgaben uns so sehr dass nach Feierabend noch gerade genug Power vorhanden ist um sich nach Hause zu schleppen, einen Kaffee zu kochen und auf der Couch zu versacken. Deshalb ist uns der Sonntag so heilig. Wir müssen uns nicht für einen Menschen krumm machen den wir sowieso nicht leiden können. Wir müssen uns keine Gedanken machen ob der Kühlschrank voll genug ist, da sowieso keine Einkaufsmöhlichkeiten vorhanden sind. Wir haben einfach Zeit uns den wirklich wichtigen Dingen auf der Welt zu widmen: UNS! Und da wir in unsren tiefsten Inneren alle gut gelaunte und zufriedene Menschen sind bleibt uns Sonntag einfach nichts anderes übrig als diese Emotionen hinaus zu lassen und die Welt damit zu beglücken. Und diese bedankt sich bei uns mit einen freudigen Sonntagslächeln anstatt uns, wie sonst üblich, vor die Füße zu spucken.
Jetzt werde auch ich beginnen diesen besonderen Tag zu genießen, ein lecker Käffchen zu schlürfen und mich mit mir selbst zu befassen.
Tut es mir gleich und macht es Euch gemütlich. Die Chance dazu hat man nicht allzu oft denn es gibt leider nur 52 Sonntage im Jahr.

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